Handelskammer Bozen
Landeshauptmann Arno Kompatscher

Drei Fragen an...

Landeshauptmann Arno Kompatscher
Datum:  März 2025

Herr Kompatscher, welche politischen Ziele haben Sie sich für eine bürgernahe Verwaltung für die laufende Legislaturperiode gesetzt?
Für eine effiziente und bürgernahe Verwaltung müssen zunächst die bestehenden Prozesse innerhalb der Landesverwaltung analysiert und überarbeitet werden. Dies geschieht zurzeit. Denn eine Entbürokratisierung kann nur gelingen, indem Verfahren vereinfacht, gebündelt oder auch gestrichen werden. Die dazu erforderlichen Möglichkeiten hängen auch stark mit den Gesetzgebungsspielräumen zusammen. In diesem Zusammenhang zielt die aktuell angestrebte Reform des Autonomiestatuts darauf ab, den Gestaltungsspielraum in der öffentlichen Verwaltung auszubauen, um Verfahren unseren lokalen Bedürfnissen anzupassen.

Eine Ihrer Zuständigkeiten ist die Chancengleichheit: Welche Maßnahmen müssen aus Ihrer Sicht umgesetzt werden, damit der Gender- Gap in der Arbeitswelt geschlossen werden kann?
Frauen und Männer sollten den gleichen Lohn sowie gleiche Entwicklungs- und Karrierechancen erhalten. Im Gleichstellungsaktionsplans Æquitas des Landes werden konkrete Aktionsfelder definiert, um diesem Ziel näher zu kommen. Zum einen braucht es mehr Lohntransparenz, eine Erhöhung der weiblichen Beschäftigung und allgemein höhere Löhne für Frauen. Auch neue und innovative Modelle für die Vereinbarung von Care-Arbeit und Beruf sind notwendig, um den Gender-Pay-Gap zu schließen. Dazu gehören der Ausbau der Kinderbetreuungsangebote und flexible Arbeitszeitmodelle. Zudem sollen Frauen in Führungspositionen und als Unternehmerinnen gefördert werden. Ende 2024 waren über 10.900 Frauenunternehmen im Handelsregister der Handelskammer Bozen eingetragen. Dies entspricht 18,8 Prozent der Südtiroler Unternehmen insgesamt.

Welche Maßnahmen können gesetzt werden, damit sich die Zahl der Frauenunternehmen weiter erhöht?
Um die Zahl der weiblichen Führungskräfte zu erhöhen und Frauen fürs Unternehmertum zu begeistern, braucht es ein gesellschaftliches Umdenken verbunden mit einem Ausbau der Bildungs- und Betreuungsdienste sowie gleichberechtigte Elternschaftsmodelle. Mit Initiativen wie dem Lehrgang für Verwaltungsrätinnen oder Plattformen und Vernetzungsangebote wie der Webseite „Unternehmerin in Südtirol“ wurden erste Schritte gesetzt. Zentral bei der Förderung von Frauen in Führungsposition ist zudem eine verstärkte Einbindung der Männer in die Care-Arbeit.

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